Als im Jahre 1186 der Landgraf Ludwig der Dritte zum Schutze seines Gebietes die Burg Grünberg erbaute, ging es ihm vor allem darum, die Verbindungsstraße vom Rhein nach Mitteldeutschland zu sichern, wobei dem Pass an der Hessenfurt durch die Wetter zwischen Wetterfeld und Münster eine besondere Bedeutung zukam. Man hat sehr lange danach geforscht, wo diese Hessenfurt die Wetter durchquerte und es ist mir nicht bekannt geworden, daß man es festgestellt hat. Die Furt glaube ich gefunden zu haben. Zirka fünfzig Schritte Östlich der Brücke befindet sich auf dem Grund des Baches ein Chausseebau von zirka 5 Meter Breite. Von der Stelle ausgehend im Wiesengelände eine sich lang hinziehende leichte Vertiefung, von der man annehmen kann, daß es die Weiterführung des ehemaligen Weges sein könnte.
Der Hammer, das heißt das Eisenhammerwerk an der Hessenbrücke wurde in den Jahren 1708-1709 erbaut. Die Gemeinden Freienseen, Gonterskirchen, Laubach, Wetterfeld, Münster, und Ettingshausen leisten dabei viele Fuhren, die drei letzten freiwillig.
Hessenbrückenhammer um 1920
Im Jahre 1714 wurde das Wirtshaus an der Hessenbrücke erbaut und der Pächter Neuburger bezahlte einen jährlichen Zins von fünf Gulden.
Im Jahre 1727 machte der Pächter der Friedrichshütte, Johann Wilhelm Buderus, seinen jüngeren Bruder Johann Philipp Buderus zum Verwalter des Hessenbrückenhammer. Da die Gastwirtschaft schon vorhanden war, wurde Johann Philipp Buderus auch Gasthalter genannt.
Schon
1728 erhielt er das Brau-, Brenn- und Schankrecht.
Im Jahr 1799 übernahm der aus Nidda gebürtige Johannes Lehr die Gast und Landwirtschaft auf dem Hessenbrückenhammer. Seine Frau war eine Enkelin von Philipp Buderus. Später wird als Wirt ein gewisser Schillinger genannt.
Das Haus, in dem er Gastwirtschaft und Bäckerei betrieb, wurde
um 1884 abgerissen. Der dazugehörige Stall wurde in dem selben Jahr dem Erdboden gleichgemacht. Die Wirtschaft wurde dann in das andere Gebäude verlegt und einige Jahre von einem gewissen Judtze betrieben, bis sie
im Jahre 1889 von Hannes Bill übernommen wurde. Auch die Namen Seitz und Fabre sind mit dem Hessenbrückenhammer verbunden. Nach Johannes Bill führte sein Sohn Kaspar und später Konrad Bill das Werk weiter. Anschließend folgte die Tochter Lina, die in nur bescheidenem Maße die Wirtschaft führte.
Auf dem Hessenbrückenhammer wurde Stabeisen hergestellt. Es waren viele Fuhren zu leisten. In diesem Zusammenhang wurde über die sehr schlechten Wege Klage geführt. Zeitweilig waren die Geschäfte unrentabel, so daß der Hüttenverwalter Neuburger Eisen über Frankfurt nach Antwerpen ausführte, welches ihm verboten war.
Von 1740 an führte Buderus den Titel Hütteninspekttor. Es kamen schlechte Zeiten, so daß Buderus das Zahlen der Pachtsumme schwer viel.
Jedoch um die Zeit von 1830 blühte das Unternehmen und die Firma Buderus marschierte in der Eisenerzeugung wohl an der Spitze in Deutschland.
Anscheinend ist der Betrieb mit der überall einsetzenden Industriealisierung um 1870 eingestellt worden. Nach Jahren wurde aus dem Hammerwerk ein Sägewerk, das von dem Verwalter Reinhard betrieben wurde.